Nymphensittiche

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Nymphen

Systematik

Zusammenfassung

Der Nymphensittich erobert Europa

Steckbrief

Bewertungsschema bei Ausstellungen

Krankheiten

Nymphen

Auf dieser Seite geht es um die Geschichte des Nymphensittichs in Menschenobhut.

Zur Naturgeschichte des Nymphensittichs finden sich unter dem Stichwort "Freileben" Informationen.

Systematik

Klasse Vögel
Ordnung Papageien
Familie Kakadus
Gattung Nymphensittich
Art Nymphensittich

Es war lange Zeit ein Streitpunkt, ob der Nymphensittich zu den Kakadus oder zu den Plattschweifsittichen zu rechnen sei.

Biochemische Untersuchungen stellen den Nymphensittich in die Nähe der Kakadus. Auch sein Verhalten ähnelt dem der Kakadus. Es konnte noch nicht geklärt werden, wer innerhalb der Kakadugruppe der nächste Verwandte des Nymphensittichs ist. 

  • Einige Autoren stellen ihn in die Nähe zwischen den Rabenkakadus und den übrigen Kakadus; demnach wäre er ursprünglicher als die übrigen Kakadus. 
  • D er sowohl ursprüngliche als auch abgeleitete Merkmale aufweist, hat er sich früh von der Stammform der Kakadus abgespalten und eine eigene Entwicklung genommen. 

Gemeinsame Merkmale mit den Kakadus

  • Bewegliche Federhaube
  • Gefiederfarben: Grau, Gelb, Weiß
  • Gelbe Nestlingsdunen
  • Die Dunen fallen nicht aus, sondern wachsen weiter und bilden sich zu Puderdunen um
  • Wechsel des Großgefieders schon bei der ersten Mauser.
  • Verhaltensmerkmale
    • Kein Partnerfüttern
    • Regelmäßige Brutablösung der Partner
    • Pumpbewegungen von Eltern und Jungen bei der Fütterung

 

Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit den schwarzen Kakadus 

Gemeinsamkeiten Unterschiede 
Sie klettern rückwärts in die Bruthöhle Beide Partner brüten
  Kein Partnerfüttern 

Gemeinsame Merkmale mit den Plattschweifsittichen

  • Langgestreckter Körper
  • Langer, abgestufter Schwanz
  • Geringe Größe
  • Verhaltensmerkmale
    • Kratzen am Kopf „hinten herum"
    • Kopfbewegungen bettelnder Jungen
    • Sie nehmen die Nahrung nicht in den Fuß um sie dann zum Schnabel zu führen

Gemeinsamkeiten mit anderen Sitticharten 

Gemeinsamkeiten Sittichart
weiße Flügeldecken  Princess of Wales

Rotflügelsittich

Verschiedene Plattschweifsittiche 

Zusammenfassung

  • Der Nymphensittich wird heute zu den Kakadus gezählt.
  • Er bildet keine Unterarten. Als Bewohner trockener Landstriche ist er zur Brutzeit zu weiten Wanderungen gezwungen, um in feuchtere Regionen zu kommen. Dadurch vermischen sich die Populationen immer wieder.

Der Nymphensittich erobert Europa

1839 beschrieb John Gould ( Forscher und Vogelmaler ) als erster Europäer den Nymphensittich. Er nannte ihn Kakadu-Papagei.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts kam der Nymphensittich über den Schiffsweg nach Europa, zunächst nach England, dann nach Deutschland.

1850 gelang in Hamburg und in Frankfurt/Main gleichzeitig die Welt-Erstzucht. Weitere Zuchterfolge stellten sich ein:

  • Deutschland 1850 ( Welterstzucht ) 

  • Holland 1865
  • Belgien 1870
  • Schweiz 1881
  • USA 1910

Da die Nymphensittiche sich erfolgreich fortpflanzten, sanken die zunächst hohen Preise allmählich.

Nach einem kurzfristigen Rückgang der Bestände, stiegen sie in den 60er Jahren wieder an. Die ersten Farbmutationen kurbelten die Nachfrage an. Möglicherweise führte Inzucht zu den ersten Mutationen.

1970 wurde ein neuer Markt für Nymphensittiche in Südafrika erschlossen.

In den 80er Jahren wurden Nymphen ausgestellt. Es wurde nach einem festgelegten Schönheitsstandard gezüchtet. Heute ist er neben dem Wellensittich der am häufigsten gehaltene Sittich in Menschenobhut.

Steckbrief

Herkunft Australien
Größe 29 - 33 cm 
Gewicht 70 - 90 g
Haubenlänge 6 cm
Geschlechtsreife 8 - 9 Monate
Lebenserwartung 15 - 20 Jahre 
 

Bewertungsschema bei Ausstellungen 

Kondition 20 Punkte
Größe 15 Punkte
Typ, Haltung, Flügelstellung  20 Punkte
Farbe und Zeichnung 35 Punkte
   

Geschlechtsunterschiede

Das Geschlecht ist nach der ersten Mauser, also mit 6 Monaten zu erkennen. Dies gilt aber nur für die Farbschläge, bei denen die Farbe noch nicht herausgezüchtet ist. 

Für die Geschlechtsbestimmung sind die Farben des Kopfes und die Querstreifen an der Unterseite der Schwanzfedern relevant. 

Die Schwanzfedern der Weibchen   sind quergestreift. Außerdem haben die Weibchen, von oben betrachtet einen rundlichen Kopf, während die Kopfform der Männchen   eher trapezförmig ist. 

Bei den Naturfarbenen  hat das Männchen einen gelben Kopf und einen kräftigen roten Wangenfleck. Der Kopf des Weibchens ist grau und ohne roten Wangenfleck. 

Bei den Weißköpfen hat das Männchen einen weißen Kopf ohne roten Wangenfleck, der Kopf des Weibchens ist grau und ebenfalls ohne roten Wangenfleck. 

Wie verhalten sich ein jungen Männchen? 

Mit angewinkelten und leicht abstehenden Flügeln stolziert es über die Äste. Dabei gibt er laute, melodische Töne von sich. Befindet er sich auf dem Boden springt er plötzlich mit einem Satz nach vorn. Ist ein Weibchen in der Nähe, versucht er es mit lauten Pfeiftönen zu beeindrucken. 

Krankheiten

Nierengicht 

Was versteht man unter einer Nierengicht? 

Bei der Nierengicht handelt es sich um eine Ablagerung von Harnsäurekristallen im Nierengewebe. 

Wer ist gefährdet? 

  • In der Regel handelt es sich um Dauerleger mit mehreren Gelegen pro Jahr. 
  • Eine Eileiterentzündung, sie kommt bei älteren Weibchen relativ häufig vor. 
 

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Copyright © 2004, Margret Ott
Stand: 05. Mai 2011